Risse an einer Wand.

Risse in der Wand? Wann du sie einfach überstreichen kannst

Last Updated: 23. März 2025

Plötzlich tauchen Risse in der Wand auf – doch nicht jeder Riss ist sofort ein Grund zur Sorge. Während manche harmlos sind und einfach überstrichen werden können, deuten andere auf ernsthafte Baumängel oder Setzungsprobleme hin.

Doch wann kannst du Risse einfach überstreichen und wann musst du handeln? Hier erfährst du, wie du die verschiedenen Arten von Rissen unterscheidest, welche Risse gefährlich sind und welche du problemlos übermalen kannst.

Extra-Tipp: Löcher schnell und sauber verschließen.

1. Welche Arten von Rissen gibt es?

Nicht alle Risse in der Wand sind gleich – manche sind harmlos, andere erfordern eine gründliche Sanierung.

  • Haar- & Oberflächenrisse (< 0,2 mm) → Meist harmlos, durch Materialspannungen verursacht.
  • Schwundrisse → Entstehen durch das Trocknen von Putz oder Spachtelmasse.
  • Setzungsrisse → Durch Gebäudebewegungen, erfordern unter Umständen eine statische Prüfung.
  • Temperatur- & Spannungsrisse → Durch wechselnde Temperaturen oder unterschiedliche Baumaterialien.
  • Strukturelle Risse → Deuten auf Tragwerksprobleme oder Feuchtigkeit hin – nicht einfach überstreichbar!
Tipp: Falls sich Risse über Wochen oder Monate vergrößern, deutet das auf ernstere Probleme hin!

2. Welche Bauweisen neigen besonders zu Rissen?

Risse treten je nach Bauweise unterschiedlich auf:

 

Bauweise Typische Rissbildung
Massivbau (Ziegel, Beton, Kalksandstein) Setzungsrisse, Temperaturspannungsrisse
Holzständerbauweise Bewegungsrisse an Fugen, Verwindungsrisse
Gipskartonwände (Trockenbau) Fugenrisse, Haarrisse an Schraubenlöchern
Hinweis: Neubauten haben oft Schwundrisse, da Beton & Putz bis zu 2 Jahre nach dem Bau Feuchtigkeit verlieren.

3. Risse in der Wand überstreichen – wann ist es möglich?

  • Feine Haar- oder Oberflächenrisse (< 0,2 mm Breite) → Kein Problem, sie können direkt überstrichen werden.
  • Schwundrisse im Putz → Lassen sich mit füllender Farbe oder Spachtelmasse ausgleichen.
  • Leichte Spannungsrisse → Können mit elastischer Farbe oder einer rissüberbrückenden Beschichtung abgedeckt werden.

Diese Risse solltest du nicht einfach überstreichen:

  • Risse, die sich verändern oder größer werden → Können auf Bauprobleme hindeuten.
  • Setzungsrisse mit Versätzen → Falls eine Wand auf einer Seite abgesackt ist.
  • Risse mit Feuchtigkeit → Können durch eindringendes Wasser oder Schimmelprobleme entstehen.
Tipp: Klebe ein Stück Papier über den Riss und überprüfe nach ein paar Wochen, ob er sich verändert.

4. Schritt-für-Schritt-Anleitung: Risse in der Wand überstreichen

1. Schritt: Rissgröße prüfen

  • Falls der Riss breiter als 0,2 mm ist, sollte er vor dem Streichen verspachtelt werden.
  • Feuchte oder dunkle Ränder? → Ursache abklären, bevor überstrichen wird.

2. Schritt: Oberfläche vorbereiten

  • Riss mit Spachtel leicht aufweiten → Damit Spachtelmasse besser hält.
  • Staub und losen Putz entfernen → Mit einem Pinsel oder Staubsauger reinigen.
  • Falls nötig: Grundierung auftragen → Besonders bei stark saugenden Untergründen.

3. Schritt: Spachtelmasse oder füllende Farbe auftragen

  • Für kleine Risse (< 0,2 mm): Direkt mit dicker Wandfarbe überstreichen.
  • Für größere Risse: Mit Acryl, Gipsspachtel oder elastischer Spachtelmasse auffüllen, trocknen lassen und dann überstreichen.
Ratschlag: Elastische Spachtelmassen oder Gewebebänder verhindern erneute Rissbildung.

5. Können Risse durch falsches Heizen oder Lüften entstehen?

Ja! Besonders in trockenen Wintermonaten können Risse durch zu schnelle Austrocknung der Raumluft entstehen.

  • Optimale Luftfeuchtigkeit: 40 – 60 % (Hygrometer nutzen).
  • Plötzliche Temperaturwechsel vermeiden → Zu schnelles Aufheizen kann Spannungsrisse im Putz verursachen.
  • Regelmäßiges Stoßlüften → Verhindert zu hohe Feuchtigkeit, die zu Putzabplatzungen führen kann.
Experten-Tipp: Besonders in Neubauten sollte die Raumfeuchte kontrolliert gesenkt werden, um übermäßiges Schwinden der Baumaterialien zu vermeiden.

6. Wann sind Risse ein Fall für die Gebäudeversicherung?

Manche Risse in der Wand können als Bauschaden gelten und von der Versicherung abgedeckt sein:

  • Setzungsrisse nach Bauarbeiten in der Nachbarschaft → Falls durch Erschütterungen oder Bodenveränderungen verursacht.
  • Risse nach Wasserschäden oder Frostschäden → Falls Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringt.
  • Risse nach Erdbeben oder Baugrundabsenkung → Oft durch Wohngebäudeversicherung abgedeckt.
Tipp: Fotografiere Risse mit Datum und überprüfe, ob sie sich über mehrere Wochen vergrößern.

7. Häufige Fragen zu Rissen in der Wand (FAQ)

Ja, aber elastische Farbe oder Spachtelmasse verbessert das Ergebnis.

Möglicherweise arbeitet der Untergrund noch oder die Farbe ist nicht elastisch genug.

Beobachten – falls er sich ausdehnt, einen Experten konsultieren.
Falls er größer als 3 mm ist, sollte er zusätzlich mit Acryl oder Gewebeband stabilisiert werden.

Ja, besonders Schwundrisse durch das Trocknen von Baumaterialien sind häufig.

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