Was berechnet der Heizkostenrechner – und für wen lohnt er sich?
Der Heizkostenrechner liefert dir in Sekunden die Jahres- und Monatskosten deines Heizungssystems – sauber getrennt in variable Kosten, Fixkosten, Netto/Brutto. Zusätzlich bekommst du effektive €/kWh (brutto) sowie – falls Wohnfläche hinterlegt – €/m²·a zur fairen Vergleichbarkeit.
Technisch rechnet das Tool alle gängigen Eingaben in kWh um: bei Gas über m³ × Zustandszahl z × Brennwert Hs, bei Heizöl über Liter × kWh/L, bei Pellets über kg × kWh/kg – und bei Wärmepumpen über Wärmebedarf ÷ SPF/JAZ zum Strombedarf. So lassen sich unterschiedliche Energieträger und Tarife auf einer einheitlichen Basis vergleichen.
Welche Eingaben sind möglich?
Du kannst entweder deinen Jahresverbrauch in kWh direkt eingeben oder Rohmengen nutzen: Gas in m³ (zusammen mit z und Hs von der Rechnung), Heizöl in Litern, Pellets in kg. Alternativ schätzt du den Bedarf über Wohnfläche × spezifischen Heizwärmebedarf in kWh/(m²·a). Für Wärmepumpen gibst du den Jahreswärmebedarf und die SPF/JAZ an – daraus wird automatisch der Strombedarf ermittelt.
Wie werden die Kosten berechnet?
Die variablen Kosten ergeben sich aus Energie (kWh) × Arbeitspreis (€/kWh). Die Fixkosten setzen sich aus Grundpreis/Monat × 12 plus optionalen jährlichen Dienstleistungskosten zusammen. Daraus folgt Netto = variabel + fix, USt = Netto × Steuersatz, Brutto = Netto + USt. Die Kennzahlen €/kWh (brutto) und €/m²·a (brutto) werden aus der Bruttosumme abgeleitet. (Standard-USt in DE i. d. R. 19 %.)
Heizkostenrechner
- Energieverbrauch (jährlich)
- –
- Variable Kosten (netto)
- –
- Fixkosten (netto)
- –
- Gesamtkosten (netto)
- –
- Umsatzsteuer
- –
- Gesamt (brutto/Jahr)
- –
- Monatlich (brutto)
- –
- Kosten je kWh (brutto, effektiv)
- –
- Kosten je m² (brutto, optional)
- –
Beispiel: Wärmepumpe mit typischer JAZ
Angenommen, der jährliche Wärmebedarf liegt bei 18 000 kWhth und die SPF/JAZ bei 3,2: Dann beträgt der Strombedarf 18 000 ÷ 3,2 = 5 625 kWh. Bei einem Strompreis von 0,32 €/kWh ergeben sich variable Kosten von 5 625 × 0,32 ≈ 1 800 €. Kommen 120 € Grundpreis/Jahr und 19 % USt hinzu, liegt die Bruttosumme bei rund 2 160 €/a. (Die Berechnungslogik folgt der VDI 4650-Systematik zur JAZ.)
Für wen ist der Rechner besonders nützlich?
Eigentümer:innen vergleichen Brennstoffe und Tarife, bewerten WP-Stromtarife (HT/NT) und prüfen die Wirkung von Grundpreisen auf die effektiven €/kWh. Mieter:innen können die Heizkosten aus der Abrechnung plausibilisieren und auf €/m²·a normieren. Planende & Sanierende testen schnell Szenarien (z. B. bessere JAZ durch niedrigere Vorlauftemperaturen) und erkennen Kostentreiber.
Warum ist die kWh-Normierung so wichtig?
Erst die Umrechnung aller Energiemengen auf kWh erlaubt einen fairen Kostenvergleich – unabhängig davon, ob die Ausgangsangabe m³ Gas, Liter Heizöl oder kg Pellets war. Typische Richtwerte: Gas-Brennwerte ca. 8,4–13,1 kWh/m³ (L- bis H-Gas), Heizöl ≈ 9,8 kWh/L, Pellets ≈ 5 kWh/kg. Diese Bandbreiten erklären Preis- und Standortunterschiede und sollten stets der eigenen Rechnung bzw. dem Lieferschein entnommen werden.
Praxisformel Gas: kWh = m³ × z × Hs (z und Hs stehen auf der Gasrechnung). Praxisformel WP: kWh_el = kWh_th ÷ SPF. Damit lassen sich Tarife, Anlagenzustand und Dämmstandard unmittelbar in Euro bewerten.
So gibst du Daten richtig ein: kWh direkt, Gas (m³→kWh), Öl (L→kWh), Pellets (kg→kWh)
Die Eingabe ist in wenigen Schritten erledigt: Entweder trägst du deinen Jahresverbrauch direkt in kWh ein – oder du gibst Rohmengen (m³ Gas, Liter Heizöl, kg Pellets) an, die der Rechner automatisch in kWh umrechnet. Für Schätzungen nutzt du alternativ Wohnfläche × spezifischen Heizwärmebedarf in kWh/(m²·a). Damit sind alle Systeme auf einer einheitlichen kWh-Basis vergleichbar.
Direkter Jahresverbrauch (kWh)
Wenn du deinen Jahresverbrauch bereits in kWh kennst (z. B. aus der Abrechnung), gib ihn direkt ein. Der Rechner ermittelt daraus variable Kosten (kWh × €/kWh), addiert Fixkosten (Grundpreis/Monat × 12 + Service/Jahr) und weist Netto, USt und Brutto aus.
Gas richtig umrechnen: m³ → kWh
Für Gas brauchst du drei Werte von der Rechnung: Gasvolumen in m³, die Zustandszahl z (druck-/temperaturbedingt) und den Abrechnungsbrennwert Hs in kWh/m³. Die Formel lautet: kWh = m³ × z × Hs. Beispiel: 1 500 m³ × 0,95 × 11,1 kWh/m³ ≈ 15 823 kWh. Typische Brennwerte liegen – je nach Gasqualität – etwa bei 8,4–11,2 kWh/m³ (L-Gas) bzw. 10–13,1 kWh/m³ (H-Gas).
Heizöl umrechnen: Liter → kWh
Für Heizöl gibst du die Jahresmenge in Litern ein. Der Energiegehalt ist im Tool mit ≈ 9,8 kWh/L vorbelegt: kWh = Liter × 9,8. Beispiel: 2 000 L × 9,8 kWh/L = 19 600 kWh. Falls du zusätzlich einen Preis pro Liter einträgst, berechnet der Rechner daraus automatisch den €/kWh-Arbeitspreis (€/kWh = €/L ÷ kWh/L).
Pellets umrechnen: kg → kWh
Bei Pellets trägst du die Jahresmenge in kg ein. Der typische Energiegehalt beträgt ≈ 5,0 kWh/kg: kWh = kg × 5,0. Beispiel: 4 000 kg × 5,0 kWh/kg = 20 000 kWh. Mit optionalem Preis pro kg errechnet das Tool den passenden €/kWh-Wert.
Schätzung über Wohnfläche × Bedarf
Wenn dir keine Zähler- oder Lieferdaten vorliegen, kannst du den Jahresbedarf näherungsweise über die beheizte Wohnfläche (m²) und den spezifischen Heizwärmebedarf in kWh/(m²·a) bestimmen: kWh = m² × Bedarf. Den spezifischen Bedarf entnimmst du am besten Energieausweis, Sanierungsberatung oder Erfahrungswerten ähnlicher Gebäude.
Was passiert danach?
Nach der kWh-Ermittlung verknüpft der Rechner deine Arbeitspreise (€/kWh) mit den Fixkosten, bildet Netto → USt → Brutto und zeigt zusätzlich €/kWh (brutto) sowie – wenn Fläche angegeben – €/m²·a. So erkennst du Kostentreiber (teurer Arbeitspreis vs. hoher Grundpreis) auf einen Blick und kannst Tarife oder Energieträger fair vergleichen.
Soll ich mit Abschnitt 3 („Wärmepumpe korrekt kalkulieren: Wärmebedarf, SPF/JAZ und Strompreis“) fortfahren?
Wärmepumpe korrekt kalkulieren: Wärmebedarf, SPF/JAZ und Strompreis
Für die Wärmepumpe ermittelt der Rechner zuerst den Wärmebedarf (in kWhth/a) und teilt ihn durch die SPF/JAZ – so erhältst du den jährlichen Stromverbrauch in kWhel. Die zentrale Formel lautet: Strom (kWh) = Wärmebedarf ÷ SPF/JAZ. Die JAZ ist die über ein Jahr gemessene oder nach VDI 4650 berechnete Effizienzkennzahl der Anlage.
Direktformel & Bedeutung der JAZ
Die JAZ (Jahresarbeitszahl) setzt abgegebene Wärme ins Verhältnis zum aufgenommenen Strom: JAZ = kWhth / kWhel. Beispiel: Liefert die WP 15 000 kWh Wärme und benötigt 4 500 kWh Strom, dann beträgt die JAZ 15 000/4 500 = 3,33. Eine höhere JAZ senkt die Strommenge – und damit die Heizkosten – spürbar. Der Nachweis bzw. die Berechnung der JAZ erfolgt praxisüblich nach VDI 4650.
Wärmebedarf ermitteln: direkt oder über Wohnfläche
Idealfall: Du kennst den Jahreswärmebedarf (z. B. aus Energieausweis/Monitoring) und trägst ihn ein – der Rechner berechnet daraus unmittelbar den WP-Stromverbrauch via Wärmebedarf ÷ JAZ. Falls nicht vorhanden, schätzt du ihn über beheizte Wohnfläche (m²) × spezifischen Heizwärmebedarf in kWh/(m²·a); so erhältst du einen plausiblen Richtwert für die anschließende WP-Berechnung. (Fördertechnisch wird die JAZ in der Regel nach VDI 4650 angesetzt.)
Rechenbeispiel mit Sensitivität
Angenommen, dein Haus hat einen Wärmebedarf von 18 000 kWhth/a. Bei JAZ 3,0 ergibt sich 18 000 ÷ 3,0 = 6 000 kWh Strombedarf; bei JAZ 4,0 nur 18 000 ÷ 4,0 = 4 500 kWh. Steht ein Strompreis von 0,35 €/kWh im Raum, liegen die variablen Kosten bei JAZ 3,0 bei 6 000 × 0,35 = 2 100 €, bei JAZ 4,0 bei 4 500 × 0,35 = 1 575 €. Alle weiteren Fixkosten (z. B. Grundpreis) und die Umsatzsteuer addiert der Rechner automatisch. Das Beispiel zeigt: jede Zehntelstufe JAZ zählt. [Hinweis: typische Haushaltsstrompreise 2025 ~ 0,396 €/kWh im Bundesschnitt]
Was beeinflusst die JAZ in der Praxis?
Entscheidend sind Vorlauftemperaturen (je niedriger, desto besser), Systemabgleich, Wärmequelle (Luft/Sole/Wasser), Regelung und hydraulische Einbindung. Feldmessungen von Fraunhofer ISE zeigen, dass auch in Bestandsgebäuden effiziente JAZ erreichbar sind, wenn Systemtemperaturen passen. Für Luft/Wasser-Wärmepumpen wurden in Altbauten JAZ um 3 und darüber nachgewiesen (Messperiode 2022/23).
Strompreis: WP-Tarife, HT/NT und separater Zähler
WP-Sondertarife mit Zwei-Zeitzonen (HT/NT) oder steuerbaren Verbrauchseinrichtungen können den Arbeitspreis senken – relevant ist, was effektiv am Jahresende herauskommt. Für steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen sieht die Bundesnetzagentur Rahmenbedingungen mit separatem Zähler vor; am separaten Zähler darf der Netzbetreiber keinen Netzentgelt-Grundpreis erheben. Das kann – je nach Tarifmodell – die Kosten spürbar beeinflussen.
So trägst du WP-Daten im Rechner ein
1) Wärmebedarf (falls vorhanden) eintragen oder via m² × spezifischer Bedarf schätzen. 2) SPF/JAZ angeben (typisch etwa 2,5–5,0 je nach Systemtemperatur). 3) Strompreis (€/kWh) eintragen – bei WP oft ein Sondertarif; der Rechner verarbeitet auch HT/NT, wenn du daraus einen gemittelten Arbeitspreis bildest. 4) Grundpreis und ggf. Servicekosten ergänzen. Ergebnis: Strombedarf kWh, Jahres-/Monatskosten, €/kWh (brutto) und ggf. €/m²·a.
Förder- & Normbezug (Kurzüberblick)
Für viele Förderprogramme (BEG EM) gelten Mindest-JAZ, der Nachweis erfolgt nach VDI 4650 Blatt 1. Seit 2024 liegt die geforderte Mindest-JAZ typischerweise bei ≥ 3,0 (Anlagen-/Randbedingungen beachten). Planende nutzen JAZ-Rechner/Tools nach VDI 4650, um die Auslegung zu prüfen.
Soll ich mit Abschnitt 4 („Von Netto zu Brutto: Arbeitspreis, Grundpreis & Umsatzsteuer richtig verstehen“) fortfahren?
Von Netto zu Brutto: Arbeitspreis, Grundpreis & Umsatzsteuer richtig verstehen
Der Heizkostenrechner zeigt dir nicht nur den reinen Energieverbrauch, sondern auch, wie sich deine Gesamtkosten aus variablen und fixen Bestandteilen zusammensetzen – und wie daraus am Ende der Bruttobetrag inklusive Umsatzsteuer entsteht. Diese Transparenz ist entscheidend, um Tarife objektiv zu vergleichen oder die eigene Abrechnung zu prüfen.
Arbeitspreis – die variablen Kosten
Der Arbeitspreis ist der Betrag, den du pro Kilowattstunde (kWh) zahlst. Er variiert je nach Energieträger:
- Gas: ca. 0,10–0,15 €/kWh (Haushaltskunden, Grundversorgung meist teurer)
- Heizöl: ca. 0,09–0,12 €/kWh (bei 1,20 €/L und 9,8 kWh/L)
- Pellets: ca. 0,07–0,09 €/kWh (bei 400 €/t)
- Wärmepumpe: Strompreise ca. 0,25–0,35 €/kWh (WP-Sondertarife teils günstiger)
Die variablen Kosten berechnet der Rechner als: Verbrauch (kWh) × Arbeitspreis (€/kWh). Beispiel: 18 000 kWh × 0,12 €/kWh = 2 160 € pro Jahr.
Grundpreis – die fixen Kosten
Der Grundpreis deckt fixe Aufwände des Versorgers (Messung, Abrechnung, Netzbereitstellung) und wird unabhängig vom Verbrauch erhoben. Üblicherweise liegt er bei:
- Gas: 8 – 15 €/Monat
- Wärmepumpenstrom: 8 – 20 €/Monat
- Öl/Pellets: oft 0 €, da keine Zählermiete – dafür Wartungs-/Servicekosten
Im Rechner gibst du den Grundpreis als €/Monat an. Er wird mit 12 multipliziert und zu den Jahreskosten addiert. Formel: Fixkosten = Grundpreis/Monat × 12 + Service/Jahr.
Umsatzsteuer – aus Netto wird Brutto
In Deutschland gilt für Haushaltsenergie in der Regel der Regelsteuersatz von 19 %. Einige Sonderregelungen (z. B. befristete Senkung) können abweichen, der Rechner erlaubt daher eine Anpassung des Feldes Umsatzsteuer (%). Die Berechnung erfolgt einfach: Brutto = Netto × (1 + MwSt/100). Beispiel: 2 400 € Netto × 1,19 = 2 856 € Brutto.
Effektive Kosten je kWh – der faire Vergleichswert
Um Tarife und Systeme objektiv zu vergleichen, rechnet der Heizkostenrechner die Gesamtkosten (Brutto) auf die tatsächlich verbrauchten kWh herunter. So erhältst du den Wert €/kWh (brutto, effektiv). Formel: €/kWh_eff = Summe_brutto ÷ Verbrauch_kWh. Dadurch fließen sowohl Arbeitspreis als auch Grundpreisanteil mit ein – ideal für Haushaltsvergleiche und Energieberichte.
Beispiel: 2 856 € Bruttokosten bei 18 000 kWh → 2 856 € ÷ 18 000 kWh = 0,159 €/kWh. Der Unterschied zum nominalen Arbeitspreis (0,12 €/kWh) ergibt sich aus Fixkosten und Steueranteil.
Kosten je m² – für Heizkostenvergleiche nach Wohnfläche
Wenn du im Rechner eine Wohnfläche hinterlegt hast, wird automatisch der Kennwert €/m²·a berechnet. Dieser Wert erlaubt eine Einschätzung, wie effizient Gebäude im Vergleich zu typischen Verbrauchsgruppen heizen:
- Neubau: 5 – 8 €/m²·a
- Sanierter Altbau: 8 – 12 €/m²·a
- Unsanierter Altbau: 15 – 25 €/m²·a
So erkennst du auf einen Blick, ob dein Heizsystem überdurchschnittlich effizient arbeitet oder ob Einsparpotenzial besteht.
Warum der Bruttovergleich entscheidend ist
Bei allen Tarif- oder Systemvergleichen solltest du stets mit Bruttowerten rechnen – nur so sind Endkundenpreise inkl. Steuer und Fixkosten vergleichbar. Der Rechner zeigt diese Summe transparent und ergänzt optional Hinweise, wenn dein Arbeitspreis über dem Marktdurchschnitt liegt oder der Fixkostenanteil ungewöhnlich hoch ist.
Rechenbeispiele: Gas, Öl, Pellets und Wärmepumpe im Vergleich
Die folgenden Beispielrechnungen zeigen, wie sich Energieverbrauch, Arbeitspreis, Grundpreis und Umsatzsteuer auf die jährlichen Heizkosten auswirken – und wie groß die Unterschiede zwischen den Heizsystemen in der Praxis sind. Grundlage sind typische Verbrauchswerte eines Einfamilienhauses mit rund 18 000 kWh Heizwärmebedarf pro Jahr.
Beispiel 1: Gasheizung
Ein Haushalt verbraucht 1 500 m³ Erdgas. Mit einer Zustandszahl z = 0,95 und einem Brennwert Hs = 11,1 kWh/m³ ergibt sich ein Energieverbrauch von 1 500 × 0,95 × 11,1 = 15 823 kWh. Bei einem Arbeitspreis von 0,13 €/kWh, einem Grundpreis von 12 €/Monat und 19 % Umsatzsteuer ergibt das:
- Variable Kosten (netto): 15 823 × 0,13 = 2 057 €
- Fixkosten (netto): 12 × 12 = 144 €
- Summe netto: 2 201 € → Brutto (× 1,19): 2 619 €
Ergebnis: 2 619 € pro Jahr bzw. 218 € monatlich. Effektiver Preis ≈ 0,166 €/kWh.
Beispiel 2: Heizöl
Bei einem Verbrauch von 2 000 L Heizöl und einem Energiegehalt von 9,8 kWh/L ergibt sich 2 000 × 9,8 = 19 600 kWh. Der Ölpreis liegt bei 1,20 €/L → 0,122 €/kWh. Unterstellt man keine Grundgebühr, dafür 80 € jährliche Wartungskosten:
- Variable Kosten (netto): 19 600 × 0,122 = 2 391 €
- Fixkosten (netto): 80 €
- Summe netto: 2 471 € → Brutto (× 1,19): 2 940 €
Ergebnis: 2 940 €/a = 245 €/Monat. Effektiver Preis ≈ 0,150 €/kWh.
Beispiel 3: Holzpellets
Verbrauch: 4 000 kg Pellets mit 5,0 kWh/kg → 4 000 × 5 = 20 000 kWh. Pelletpreis 400 €/t = 0,40 €/kg → 0,08 €/kWh. Keine Grundgebühr, aber 100 € Wartungskosten:
- Variable Kosten (netto): 20 000 × 0,08 = 1 600 €
- Fixkosten (netto): 100 €
- Summe netto: 1 700 € → Brutto (× 1,19): 2 023 €
Ergebnis: ≈ 2 000 €/a = 167 €/Monat. Effektiver Preis ≈ 0,10 €/kWh.
Beispiel 4: Wärmepumpe
Wärmebedarf: 18 000 kWh (th), JAZ = 3,2 → Strombedarf = 18 000 ÷ 3,2 = 5 625 kWh. Strompreis = 0,32 €/kWh, Grundpreis = 10 €/Monat, keine weiteren Fixkosten:
- Variable Kosten (netto): 5 625 × 0,32 = 1 800 €
- Fixkosten (netto): 10 × 12 = 120 €
- Summe netto: 1 920 € → Brutto (× 1,19): 2 285 €
Ergebnis: 2 285 €/a = 190 €/Monat. Effektiver Preis ≈ 0,128 €/kWh (thermisch).
Vergleich & Interpretation
| System | Verbrauch (kWh/a) | Preis €/kWh | Jahreskosten (brutto) | €/kWh effektiv |
|---|---|---|---|---|
| Gas | 15 800 | 0,13 | 2 619 € | 0,166 |
| Heizöl | 19 600 | 0,12 | 2 940 € | 0,150 |
| Pellets | 20 000 | 0,08 | 2 023 € | 0,101 |
| Wärmepumpe | 5 625 (el) | 0,32 | 2 285 € | 0,128 (th) |
Fazit
In der Beispielrechnung zeigt sich: Pellets und Wärmepumpe bieten die niedrigsten Heizkosten je kWh (th), während Gas und Öl – trotz niedriger Brennstoffpreise – durch höhere Verbrauchswerte und Steuern teurer ausfallen können. Entscheidend sind individuelle Effizienz (JAZ), Gebäudezustand und Arbeitspreise. Für Haushalte mit moderner WP und günstigerem WP-Tarif ist die Stromheizung meist konkurrenzfähig oder sogar günstiger als fossile Systeme.
Typische Fragen aus der Praxis (PAA / AI-Overviews)
Viele Nutzer:innen suchen nicht nur nach konkreten Heizkosten, sondern auch nach Antworten auf häufige Praxisfragen – etwa zur Gas-Umrechnung, zur Wärmepumpen-Effizienz oder zum fairen Kostenvergleich verschiedener Energieträger. Die folgenden Antworten greifen die häufigsten „People also ask“- und AI-Overview-Fragen auf.
Wie berechne ich Gas in kWh?
Die Umrechnung erfolgt nach der Formel kWh = m³ × z × Hₛ, wobei z die Zustandszahl (z. B. 0,95) und Hₛ der Brennwert in kWh/m³ (z. B. 11,1) ist. Beispiel: 1 500 m³ × 0,95 × 11,1 = 15 823 kWh. Diese Formel verwenden Netzbetreiber in ganz Deutschland; die Werte stehen auf deiner Gasrechnung.
Wie hoch ist der durchschnittliche Heizenergiebedarf pro m²?
Typische Richtwerte für den jährlichen Heizwärmebedarf liegen bei ca. 30–50 kWh/(m²·a) im Neubau, 70–120 kWh/(m²·a) im sanierten Altbau und 150–250 kWh/(m²·a) im unsanierten Bestand. Diese Werte helfen, den eigenen Verbrauch zu plausibilisieren oder fehlende Angaben im Rechner abzuschätzen.
Welche JAZ gilt als gut bei Wärmepumpen?
Eine gute Luft-Wasser-Wärmepumpe erreicht in Einfamilienhäusern eine JAZ zwischen 3 und 4, bei Sole-Wasser- oder Wasser-Wasser-Systemen sind Werte von 4 bis 5 möglich. Liegt die JAZ darunter, steigt der Stromverbrauch deutlich. Jede Verbesserung um 0,5 Punkte senkt die Stromkosten um rund 15 %.
Wie vergleiche ich Öl, Pellets und Wärmepumpe fair?
Vergleiche stets auf Basis der Bruttokosten je kWh (th). Dazu werden alle Energiemengen auf kWh umgerechnet und alle Kosten inklusive USt berücksichtigt. Beispiel: 0,15 €/kWh für Öl, 0,10 €/kWh für Pellets, 0,13 €/kWh (th) für eine Wärmepumpe (JAZ 3,2 bei 0,32 €/kWh Strom). So erkennst du, welche Technologie unter realen Bedingungen günstiger ist.
Warum unterscheiden sich meine Heizkosten von Nachbarn?
Verbrauch und Kosten hängen stark von Gebäudehülle, Heizverhalten, Systemtemperaturen und Tarifen ab. Schon 1 °C Raumtemperatur mehr erhöht den Energiebedarf um etwa 6 %. Zudem variieren Arbeitspreise regional teils um > 20 %. Der Rechner hilft, Verbrauchs- und Preisanteile getrennt sichtbar zu machen. Preisstatistik],
Wie kann ich meine Heizkosten senken?
- Vorlauftemperatur der Heizungsanlage senken → bessere Effizienz bei WP und Kessel.
- Hydraulischen Abgleich durchführen → gleichmäßige Wärmeverteilung.
- Raumtemperatur senken (1 °C = ca. 6 % Energieeinsparung).
- Wartung und Brennwertregelung prüfen → niedrigerer Gas- / Ölverbrauch.
- WP-Tarife oder PV-Eigenverbrauch nutzen → geringerer Strompreis
Wie kann ich den Fixkostenanteil beurteilen?
Liegt der Fixkostenanteil (Grundpreis + Service) über 25 % der Gesamtkosten, kann sich ein Tarifwechsel lohnen. Viele Anbieter mit hohem Grundpreis haben dafür niedrige Arbeitspreise – bei niedrigem Verbrauch ist das jedoch nachteilig. Der Rechner zeigt dich automatisch auf einen auffällig hohen Fixkostenanteil hin.
Qualitäts- und Normbezug: Woher kommen die Zahlen?
Die Umrechnungs- und Verbrauchswerte des Heizkostenrechners basieren auf anerkannten technischen Richtlinien, Messstandards und offiziellen Energiepreisstatistiken. Damit sind die Ergebnisse fachlich belastbar und praxisnah zugleich – ideal für Vergleiche, Energieaudits oder Verbrauchsanalysen im privaten wie gewerblichen Bereich.
Gas – Umrechnung nach BNetzA & Netzbetreiberstandard
Die Formel kWh = m³ × Zustandszahl z × Brennwert Hₛ folgt exakt den Vorgaben der Bundesnetzagentur (BNetzA) und der GasGVV (§ 9). Die Zustandszahl (z) berücksichtigt Druck, Temperatur und Normbedingungen, während der Brennwert Hₛ (in kWh/m³) die chemisch gebundene Energie des Erdgases beschreibt. Übliche Werte liegen zwischen 8,4 und 13,1 kWh/m³ – abhängig von Gasqualität (L- oder H-Gas).
Heizöl – Energiegehalt nach Versorger- und Umweltbundesamt-Angaben
Der Energiegehalt von Heizöl liegt im Mittel bei ≈ 9,8 kWh/L. Dieser Wert wird sowohl von Versorgern (z. B. Badenova Netze) als auch vom Umweltbundesamt (UBA) bestätigt. Abweichungen ergeben sich durch unterschiedliche Heizölqualitäten und Lagertemperaturen.
Pellets – Heizwert nach DEPV-Standard
Holzpellets besitzen einen typischen Heizwert von ca. 5,0 kWh/kg (entspricht 4,8–5,3 kWh/kg je nach Restfeuchte). Grundlage ist der Standard des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands (DEPV) sowie die DINplus-Zertifizierung. Der Wert wird auch in Förderprogrammen (BEG EM) als Referenz angesetzt.
Wärmepumpe – Jahresarbeitszahl nach VDI 4650 & Fraunhofer ISE
Die Jahresarbeitszahl (JAZ oder SPF) wird nach der VDI 4650 Blatt 1 berechnet oder im Betrieb gemessen. Sie beschreibt das Verhältnis von Nutzwärme zu Stromverbrauch. Praxismessungen des Fraunhofer ISE zeigen realistische JAZ-Werte zwischen 2,5 und 5,0 – abhängig von Systemtemperatur, Wärmeerzeuger und Gebäudehülle.
Steuern & Abgaben – rechtlicher Rahmen
Die Umsatzsteuer auf Haushaltsenergie beträgt in Deutschland grundsätzlich 19 % (§ 12 Abs. 1 UStG). Nur zeitweise (z. B. bei temporären Entlastungen) kann der Satz reduziert sein. Der Rechner erlaubt deshalb individuelle Anpassungen. Diese Einbeziehung ist wichtig, da Preisvergleiche laut Preisangabenverordnung (PAngV) immer brutto erfolgen müssen.
Referenzwerte & Durchschnittsdaten
- Gasverbrauch: EFH ca. 15 000–25 000 kWh/a
- Heizölverbrauch: EFH ca. 1 500–2 500 L/a
- Pelletsverbrauch: EFH ca. 3–5 t/a
- Wärmepumpenstrom: EFH ca. 4 000–7 000 kWh/a
Diese Mittelwerte stammen aus Statistiken des BMWK, der DENA und der Verbraucherzentrale. Sie dienen zur Plausibilisierung der Eingaben im Heizkostenrechner.
Warum der Normbezug wichtig ist
Nur mit einheitlichen Normwerten lassen sich Heizsysteme fair vergleichen. Ohne diese Basis könnten Umrechnungen (z. B. von m³ Gas in kWh) oder die Bewertung der JAZ zu falschen Ergebnissen führen. Der Rechner nutzt daher ausschließlich technisch geprüfte Umrechnungsfaktoren und aktuelle Durchschnittswerte aus seriösen Quellen. Damit sind die berechneten Heizkosten realitätsnah und fachlich nachvollziehbar.
Checkliste & Tipps zur Kostenreduktion
Mit den Ergebnissen des Heizkostenrechners erkennst du sofort, wo die größten Einsparpotenziale liegen – sei es beim Energieverbrauch, beim Tarif oder in der Heiztechnik. Die folgende Checkliste hilft dir, systematisch Heizkosten zu senken, ohne den Wohnkomfort einzuschränken.
1. Verbrauch prüfen & realistisch einordnen
- Vergleiche deinen jährlichen Verbrauch (kWh oder L/m³/kg) mit den Richtwerten aus Energieausweis oder Heizspiegel.
- Liegt dein Wert über dem Durchschnitt (> 180 kWh/m²·a bei Altbauten)? Dann lohnt sich eine energetische Sanierung oder Heizungsoptimierung.
- Überprüfe Messgeräte und Zählerstände regelmäßig – viele Abweichungen entstehen durch Schätzungen oder fehlerhafte Umrechnungsfaktoren.
2. Arbeitspreis & Grundpreis kritisch vergleichen
Der effektive €/kWh ergibt sich aus allen Preisbestandteilen. Prüfe jährlich deinen Tarif:
- Ein hoher Arbeitspreis (> 0,15 €/kWh bei Gas, > 0,35 €/kWh bei Strom) deutet auf Wechselpotenzial hin.
- Ist dein Fixkostenanteil (Grundpreis + Service) > 25 %? Dann kann sich ein Anbieterwechsel oder ein Verbrauchsoptimierungstarif lohnen.
- Nutze den Heizkostenrechner regelmäßig, um Tarifänderungen oder neue Anbieter zu bewerten.
3. Systemeffizienz steigern
- Wärmepumpe: Jede Erhöhung der JAZ um 0,5 senkt die Stromkosten um etwa 15 %. Prüfe regelmäßig, ob die Vorlauftemperatur reduziert werden kann.
- Brennwertkessel: Lass den Kondensationsbetrieb prüfen – ungenutzte Kondensationswärme erhöht den Verbrauch um bis zu 10 %.
- Pelletheizung: Wartung und Ascheaustrag regelmäßig durchführen – verschmutzte Brenner senken den Wirkungsgrad.
4. Heizverhalten optimieren
- Jede 1 °C geringere Raumtemperatur spart ca. 6 % Energie.
- Heizzeiten an Tagesablauf anpassen – besser zeitweise absenken als dauerhaft durchheizen.
- Thermostate programmieren oder smarte Heizungssteuerung verwenden (Zeitprogramme, Abwesenheit).
5. Wärmeverluste vermeiden
- Heizkörper nicht verdecken, regelmäßig entlüften und ggf. hydraulischen Abgleich durchführen.
- Dämmung der Heizungsrohre und obersten Geschossdecke prüfen – Pflicht nach GEG § 71.
- Fenster und Türen auf Dichtungen kontrollieren, Zugluft vermeiden.
6. Erneuerbare Energie und Eigenstrom nutzen
- Wärmepumpe + Photovoltaik ist besonders effizient: Eigenstromanteil senkt den WP-Strompreis auf 0,10–0,15 €/kWh (Eigenverbrauch statt Netzbezug).
- Nutze Förderprogramme der BEG EM (BAFA/KfW) für effiziente WP, Biomasse oder Heizungsoptimierung.
- Prüfe bei Bestandsgebäuden Hybridlösungen (z. B. Gas + Solarthermie) zur Verbrauchsreduktion.
7. Monitoring & Nachsteuerung
Führe ein jährliches Heizkosten-Monitoring durch: Erstelle eine Tabelle mit Verbrauch, Kosten, €/kWh und vergleiche die Werte über mehrere Jahre. Das hilft, Trends und Effekte (z. B. Dämmung, Tarifwechsel, WP-Einstellung) zu erkennen. Viele Energieagenturen empfehlen ein 2-Jahres-Intervall zur Heizungsoptimierung.
8. Kurzfazit
Heizkosten lassen sich am effektivsten durch die Kombination aus Effizienzsteigerung, Tarifoptimierung und bewusster Nutzung senken. Der Heizkostenrechner unterstützt dich dabei, alle Kosten transparent zu analysieren, realistisch zu bewerten und gezielt Maßnahmen abzuleiten.
FAQ zum Heizkostenrechner
Wie rechne ich Gas von m³ in kWh um?
Mit der Formel kWh = m³ × z × Hs. Dabei ist z die Zustandszahl (druck-/temperaturabhängig) und Hs der Brennwert in kWh/m³. Beide Werte stehen auf der Gasrechnung.
Wie bestimme ich den Strombedarf meiner Wärmepumpe?
Aus dem jährlichen Wärmebedarf (kWhth) und der Jahresarbeitszahl SPF/JAZ: kWhel = kWhth ÷ JAZ. Höhere JAZ ⇒ weniger Strom ⇒ geringere Kosten.
Welche Richtwerte gelten für den spezifischen Heizwärmebedarf?
Orientierungswerte: Neubau ca. 30–50 kWh/(m²·a), sanierter Altbau ca. 70–120 kWh/(m²·a), unsanierter Bestand ca. 150–250 kWh/(m²·a). Exakte Werte liefert Energieausweis/Monitoring.
Wie vergleiche ich Öl, Gas, Pellets und Wärmepumpe fair?
Alle Energiemengen in kWh umrechnen und stets Bruttokosten betrachten. Zwei Kennzahlen helfen: €/kWh (brutto, effektiv) = Gesamtkosten ÷ kWh sowie optional €/m²·a = Gesamtkosten ÷ Wohnfläche.
Welche Energiegehalte kann ich für Öl und Pellets ansetzen?
Praxiswerte: Heizöl ≈ 9,8 kWh/L, Holzpellets ≈ 5,0 kWh/kg. Abweichungen sind je nach Qualität/Feuchte möglich; am besten Lieferschein/Herstellerangaben prüfen.
Wie wirken sich Grundpreise und Fixkosten aus?
Fixkosten (Grundpreis/Monat × 12 + Service/Jahr) erhöhen die effektiven €/kWh, besonders bei geringem Verbrauch. Liegt der Fixkostenanteil über ca. 25 % der Gesamtkosten, lohnt ein Tarifcheck.
Welche Umsatzsteuer soll ich einstellen?
In Deutschland gilt für Haushaltsenergie in der Regel 19 %. Der Rechner lässt den Prozentsatz anpassen, um zeitweise Abweichungen oder Sonderfälle abzubilden.




