Eine gute Dämmung ist entscheidend für niedrige Heizkosten, ein angenehmes Raumklima und den Werterhalt deines Hauses. Doch welcher Dämmstoff ist der beste für dein Bau- oder Sanierungsprojekt? Soll es eine ökologische Dämmung, eine besonders effiziente oder eine günstige Lösung sein?
Damit du die richtige Entscheidung triffst, findest du hier die besten Dämmstoffe im Vergleich – mit einer klaren Übersicht zu Kosten, Dämmleistung, Feuchtigkeitsregulierung, Schallschutz und sommerlichem Wärmeschutz.
Die wichtigsten Dämmstoffe im Vergleich – Tabelle mit Werten
Diese Tabelle zeigt die wichtigsten Dämmstoffe im Vergleich mit ihren wichtigsten Eigenschaften:
| Dämmstoff | WLS* (W/mK) | Preis (€/m²) | Feuchtigkeits- regulierung | Brandschutzklasse |
|---|---|---|---|---|
| Mineralwolle (Glas- & Steinwolle) | 0,032 – 0,040 | 10 – 25 | Mittel | A1 (nicht brennbar) |
| EPS (Styropor) | 0,035 – 0,040 | 8 – 20 | Schlecht | B1 (schwer entflammbar) |
| XPS (Extrudiertes Polystyrol) | 0,030 – 0,035 | 15 – 30 | Sehr schlecht | B1 (schwer entflammbar) |
| Holzfaserplatten | 0,038 – 0,045 | 25 – 50 | Sehr gut | B2 (normal entflammbar) |
| Zellulose | 0,038 – 0,045 | 15 – 35 | Sehr gut | B2 (normal entflammbar) |
| Schafwolle | 0,035 – 0,045 | 40 – 80 | Sehr gut | B2 (normal entflammbar) |
| Hanf | 0,040 – 0,045 | 30 – 60 | Sehr gut | B2 (normal entflammbar) |
(*WLS = Wärmeleitstufe. Je niedriger der Wert, desto besser die Dämmleistung.)
Tipp: Wer nicht brennbare Dämmstoffe für Fassaden oder Dach verwendet, ist auf der sicheren Seite.
Schallschutz & sommerlicher Hitzeschutz – Welche Dämmstoffe isolieren am besten?
Schallschutz-Wirkung der Dämmstoffe
Nicht alle Dämmstoffe dämmen Schall gleich gut. Besonders für Innenwände und Dachkonstruktionen ist das wichtig:
| Dämmstoff | Schallschutz |
|---|---|
| Holzfaser | Sehr gut |
| Zellulose | Sehr gut |
| Mineralwolle | Gut |
| Hanf | Gut |
| EPS / XPS | Schlecht |
Sommerlicher Wärmeschutz – Welche Dämmstoffe halten Hitze draußen?
Besonders Dachräume heizen sich schnell auf – einige Dämmstoffe schützen besser vor Hitze:
| Dämmstoff | Hitzeschutz (Wärmespeicherfähigkeit) |
|---|---|
| Holzfaser | Sehr gut |
| Zellulose | Sehr gut |
| Mineralwolle | Mittel |
| EPS / XPS | Schlecht |
Tipp: Wer sich vor Sommerhitze schützen will, sollte auf Holzfaser oder Zellulose setzen.
Gesundheitsaspekte: Sind alle Dämmstoffe unbedenklich?
Einige Dämmstoffe enthalten problematische Zusatzstoffe:
| Dämmstoff | Gesundheitsrisiken |
|---|---|
| Mineralwolle | Feine Fasern können lungengängig sein (bei Verarbeitung Atemschutz tragen) |
| EPS / XPS | Enthält oft Flammschutzmittel, die problematisch sein können |
| Zellulose, Holzfaser, Hanf, Schafwolle | Keine bekannten Gesundheitsrisiken |
Tipp: Wer nachhaltig bauen will, setzt auf natürliche Dämmstoffe wie Zellulose, Hanf oder Schafwolle.
Fördermöglichkeiten für Dämmmaßnahmen
Der Staat unterstützt Dämmmaßnahmen über verschiedene Programme:
| Förderprogramm | Förderhöhe |
|---|---|
| KfW-Förderung für energieeffiziente Sanierung | Bis zu 20 % Zuschuss |
| BAFA-Zuschuss für nachhaltige Dämmstoffe | Bis zu 5.000 € |
| Regionale Förderprogramme für ökologische Baustoffe | Je nach Bundesland |
Tipp: Nachhaltige Dämmstoffe wie Zellulose, Holzfaser oder Hanf werden oft stärker gefördert als Styropor!
Welcher Dämmstoff passt zu deinem Projekt? (Kurzberater)
- Du möchtest kostengünstig dämmen? → EPS (Styropor) oder Mineralwolle
- Du möchtest nachhaltig dämmen? → Holzfaser, Hanf oder Zellulose
- Dein Dach soll im Sommer kühl bleiben? → Holzfaser oder Zellulose
- Du möchtest eine Fassade mit nicht brennbarem Material? → Mineralwolle
Tipp: Wer langfristig denkt, setzt auf nachhaltige Dämmstoffe mit hoher Langlebigkeit.
Häufige Fragen zu Dämmstoffen (FAQ)
1. Welcher Dämmstoff ist am effektivsten?
Dämmstoffe mit besonders niedriger Wärmeleitfähigkeit (λ-Wert) gelten als effektiv – z. B. Polyurethan (PUR) mit ca. 0,022 W/mK oder Vakuum-Isolationspaneele (VIP). Doch auch natürliche Materialien wie Holzfaser oder Zellulose bieten gute Werte bei gleichzeitigem Hitzeschutz.
2. Was bedeutet der λ-Wert bei Dämmstoffen?
Der λ-Wert (Lambda-Wert) gibt an, wie gut ein Material Wärme leitet. Je kleiner der Wert, desto besser die Dämmleistung. Typische Dämmstoffe liegen zwischen 0,020 und 0,045 W/mK.
3. Welche Dämmung ist besonders nachhaltig?
Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen – z. B. Hanf, Flachs, Zellulose oder Schafwolle – sind besonders umweltfreundlich. Sie benötigen wenig Energie bei der Herstellung, sind recycelbar und gesundheitlich unbedenklich.
4. Kann ich alte Dämmung einfach ersetzen?
Das hängt vom Zustand der vorhandenen Dämmung ab. In vielen Fällen ist ein Austausch sinnvoll – z. B. bei Schäden, veralteten Materialien oder schlechter Dämmleistung. Wichtig: vorher den Aufbau fachlich prüfen lassen.
5. Welche Dämmstoffe sind für Allergiker geeignet?
Schadstofffreie und emissionsarme Materialien wie Zellulose, Lehm-Holzfaser oder unbehandelte Hanfplatten gelten als besonders verträglich. Auf Produkte mit Flammschutzmitteln oder Ausdünstungen sollte verzichtet werden.
6. Ist Styropor noch zeitgemäß?
EPS (Styropor) ist zwar günstig und gut dämmend, hat aber Nachteile bei Brandschutz, Umweltverträglichkeit und Entsorgung. Moderne Alternativen bieten oft ein besseres Gesamtprofil – insbesondere bei Neubauten.
7. Was kostet eine gute Dämmung pro m²?
Die Kosten liegen je nach Material und Einsatzbereich zwischen 10 € (EPS) und über 50 € (Naturmaterialien). Hinzu kommen Einbaukosten und ggf. Fördermöglichkeiten, die den Endpreis relativieren.
8. Welche Förderung gibt es für Dämmmaßnahmen?
Über die KfW und das BAFA können Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite für energetische Sanierungen beantragt werden. Wichtig: Die Maßnahme muss bestimmte Effizienzanforderungen erfüllen und oft durch einen Energieberater begleitet werden.
9. Wie lange hält ein Dämmstoff?
Bei fachgerechtem Einbau und normaler Nutzung halten moderne Dämmstoffe 30–50 Jahre oder länger. Wichtig ist der Schutz vor Feuchtigkeit und mechanischen Schäden.
10. Kann ich selbst dämmen oder brauche ich Profis?
Kleinere Maßnahmen (z. B. Dachbodendämmung) können geübte Heimwerker selbst übernehmen. Bei komplexen Aufbauten, Fassaden oder Dachflächen sollte jedoch immer ein Fachbetrieb beauftragt werden – auch wegen Gewährleistung und Fördervoraussetzungen.




